Mexiko, im Mai 2021: Derzeit haben 7 von 10 Haushalten in Mexiko ein Haustier. Tatsächlich zeigt der Nationale Bevölkerungsrat (CONAPO), dass die Zahl der Haushunde von 2008 bis 2018 um 20 % gestiegen ist und etwa 80 % der Menschen mit Haustieren haben Hunde zu Hause. Die meisten Straßenhunde- und Katzen in Mexiko kamen aufgrund von Unachtsamkeit und Vernachlässigung auf die Straße. Viele unsterilisierte Welpen werden ausgesetzt. Wenn sie überleben, pflanzen sie sich in vielen Fällen fort und bringen eine weitere Generation von Welpen zur Welt, die im Freien leben müssen.

In der letzten offiziellen Statistik aus 2017, die vor drei Jahren erhoben wurde, wird gezeigt, dass es im Land etwa 23 Millionen Hunde gibt, von denen 70 % heimatlos sind. Damit liegt Mexiko auf Platz 1 in Lateinamerika mit der größten Population an streunenden Hunden, und die Anzahl der streunenden Hunde, die in ein Tierheim kommen, ist auch nicht ermutigender. Im Durchschnitt werden von 10 Hunden, die in den verschiedenen öffentlichen Tierheimen ankommen, 9 eingeschläfert. Zumindest in Mexiko-Stadt werden jeden Monat etwa 10.000 Hunde getötet.

Ein einheitliches Tierschutzgesetz gibt es in Mexiko nicht. Jeder Bundesstaat, sogar jeder Landkreis macht seine eigenen Tierschutzgesetze. In den meisten mexikanischen Bundesstaaten ist das Einfangen, Verwahren und Töten der Hunde seit Jahrzehnten gängige Praxis. So auch in Sonora, dem Bundesstaat im Norden Mexikos, wo sich auch die Stadt Ciudad Obregón befindet. 2018 wurden mehr als 50 Hunde wöchentlich von der städtischen Tierschutzzentrale und verschiedenen Vereinen in Obregón von der Straße geholt. Obwohl es nicht möglich ist, eine genaue Zahl über die Anzahl der Hunde auf den Straßen von Obregon zu nennen, da jeder Verein sein eigenes Register führt, ebenso wie die Behörden, wird geschätzt, dass es mehr als 100.000 sind.

Sogar Rudel von streunenden Hunden kann man dabei beobachten, wie sie den Müll durchwühlen und überall defäkieren, ein Problem, das große Gesundheitsrisiken für Menschen, insbesondere Kinder, mit sich bringt. Hunger, Durst und Bissverletzungen sind keine Seltenheit. Bei maximalen Höchsttemperaturen von über 50°C über die Sommermonate leiden die Hunde unter Wassermangel und erleiden Hitzschläge. Weiterhin gibt es in Mexiko einen florierenden Hundemarkt. Züchter machen mit Rassehunden Profit und Absatz finden sie genug. Denn für viele Menschen ist ein Rassehund immer noch ein Statussymbol. Wenn der Hund dann aber zu anstrengend wird, erfährt er das gleiche Schicksal wie seine nicht reinrassigen Artgenossen. Die passiert zurzeit besonders häufig in Obregón mit den Rassen Pitbull, Boxer und Chihuahua. Von diesen Hunderassen finden die lokalen Tierschutzvereine immer häufiger Fälle von Verwahrlosung, starker Unterernährung, Verstümmelung und Haut- und Gelenkkrankheiten.

Eine mögliche Lösung ist die Förderung der Kastration, der verantwortungsvollen Haustierhaltung und der Bewusstseinsschaffung für streunende Tiere. Zudem haben sich in den letzten Jahren zahlreiche Tierschutzorganisationen formiert, eine der ersten ist Adopta Obregón. Adopta Obregón ist eine 2010 gegründete Organisation in Ciudad Obregón, dem Hauptort der Gemeinde Cajeme, Sonora. Er ist gemeinnützig und seine Arbeit besteht darin, in den verschiedenen Bereichen, ob karitativ, gesundheitlich, erzieherisch oder kulturell entsprechende Aktivitäten zu fördern und durchzuführen und die Sensibilität der Menschen auf ein ethisches Verhalten gegenüber dem Leben der Tiere zu lenken. Adopta Obregón begann mit der Rettung von Straßenhunden- und Katzen, die dann in Pflegefamilien untergekommen sind. Nach ihrer Heilung, Erholung und Kastration werden dann neue Familien für sie gesucht.

Seit 2011 konnte Adopta Obregón dann, dank der Hilfe einer großzügigen Spenderin, ein größeres Gelände anmieten, wo sich heutzutage unser Tierheim befindet. Die Hunde haben dort viel Auslauf und das Gelände wurde in verschiede Bereiche eingeteilt, wo die Hunde nun in Gruppen leben. Katzen werden auch weiterhin gerettet, aber werden von den freiwilligen Helfern zu Hause betreut und verpflegt, bis dann ein neuer Besitzer gefunden ist. Die meisten der streunenden "Heimtiere" kommen unterernährt, misshandelt, krank oder verletzt zu den Volontären. Öffentliche Vermittlungsveranstaltungen finden wöchentlich statt und geben vielen, besonders den jungen Vierbeinern eine zweite Chance auf ein liebevolles Zuhause.

Die Verbindung zu Deutschland- Gründung der Tiernothilfe für Nordmexiko e.V.

Kathrin Grahmann, gebürtige Stapelburgerin, hat von 2013 bis 2017 im Rahmen ihrer Promotion in Ciudad Obregón gelebt und war in dieser Zeit intensiv in die Vereinsaktivitäten von „Adopta Obregón“ involviert. Sie unterstützte Tiervermittlungen, organisierte Tierrettungen und Kastrationsinitiativen. Adopta Obregón Germany-Tiernothilfe für Nordmexiko e.V. wurde 2015 in Bad Harzburg, Niedersachsen von ihr gegründet, um den mexikanischen Partnerverein "Adopta Obregón" finanziell mit Sach- und Geldspenden aus Deutschland zu unterstützen. Mitglieds- und Spendenbeiträge werden zum einen für die Bezahlung von benötigten Medikamenten (Anästhesie, Antibiotika) und Operationsmaterial für die Kastrationskampagnen verwendet und zum anderen für den Ausbau und die Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten im lokalen Tierheim des mexikanischen Tierschutzvereins genutzt. So konnten beispielsweise zwischen Januar und Mai 2018 insgesamt 73 Hunde und Katzen in Ciudad Obregón durch Spendengelder kastriert werden, im Jahr 2017 waren es sogar 150 Tiere. Des Weiteren wurden in der Vergangenheit bereits zwei Sammelaktionen für Sachspenden durchgeführt. Gebrauchte Leinen und Halsbänder, Hundekleidung und Decken wurden auf dem Postweg ins mexikanische Tierheim geschickt und können dort für die Vierbeiner verwendet werden.

Für das Jahr 2021 haben wir die Reparatur eines weiteren Sonnendaches in einem der vier Bereiche des Tierheims geplant und sammeln dafür weiterhin Spendengelder. Gelder für Kastrationskampagnen werden dauerhaft gesammelt, damit die unkontrollierte Vermehrung der Tiere in Mexiko gestoppt und somit das Elend bekämpft werden kann. Wenn auch Sie Interesse haben, den Verein zu unterstützen, sprechen Sie uns gerne an.

Adopta Obregón- Tiernothilfe für Nordmexiko e. V.
Vereinsregister Amtsgericht Braunschweig Registerblatt VR 201505


Spendenkonto:
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BIC: NOLADE21HRZ

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